Doch, wie so oft, gilt auch hier „Nichts ist so wie es scheint“.
Fakt ist, heute im laufe des Vormittages wurde der WikiLeaks Mitgründer von der Polizei in London festgenommen.
Fakt ist aber auch, das er dort freiwillig in Begleitung seiner beiden Anwälte erschienen ist und NICHT verhaften wurden ist.
Es gibt einen juristischen Unterschied zwischen „festgenommen“ und „verhaftet“.
Leider ist auch hier die Berichterstattung nicht immer so ganz klar, und vieles wird nicht erwähnt.
Assange wird NICHT wegen Vergewaltigung in Schweden polizeilich gesucht.
Richtig ist, dass er zu den Vorwürfen lediglich befragt werden soll.
Ein kleiner, aber großer Unterschied.
Hierzu muss man sich aber auch mal die Mühe machen, und den begriff der „Vergewaltigung“ definieren.
In Schweden ist das leider ein Gummiparagraph, der jedem normalen verstand widerspricht.
So ist bereits ein einvernehmlicher Sex, bei dem ein Kondom verrutscht eine Vergewaltigung.
Interessant ist auch, das hier nicht die Frau entscheidend ob es eine Vergewaltigung war, sondern die Justiz.
Das erklärt z.B. auch im aktuellen Fall, das gegen Assange eigentlich keine Anzeige vorliegt.
Zur Erklärung:
Assange hatte Sex mit 2 Frauen, welche auch noch befreundet sind.
Dummerweise wussten sie nix davon.
Als sich das herausgestellt hatte, waren natürliche beide Frauen nicht sonderlich begeistert, und gingen einen Tag nachdem das ganze aufgeflogen ist zur Polizei.
Die Staatsanwaltschaft hatte darauf hin Assange befragt, und das verfahren nach einer Woche wieder eingestellt.
Nach der letzten großen Enthüllung von WikiLeaks (250.000 Diplomatenberichte) hat die Staatsanwaltschaft diesen Fall plötzlich wieder aufgenommen.
Was für ein Zufall, wie ich finde.
In der Zwischenzeit wurden die Paypal Konten von Wikileaks eingefroren und die Server bei Amazon geschlossen.
Die Jagt hat begonnen.
Wikileaks hat eine Anleitung veröffentlicht, wie man Ihnen helfen kann, um eigene Mirrors zu installieren.
Bisher gibt es 748 Spiegelserver, welche man sicher nicht von heute auf morgen alle Gleichzeitig vom Netz nehmen kann.
Gelungene Aktion.
Gestern hat sich jedoch Hetzer (einer der großen Hoster in Deutschland) dagegen ausgesprochen, Mirros von WikiLeaks zuzulassen.
Heute rudert man jedoch zurück und duldet Wikileaksspiegelungen bis deutsche Gerichtsurteile vorliegen .
Ein weiterer Erfolg.
Der Webhoster 1&1 geht da gleich andere Wege und veröffentlicht einen Blogeintrag:
Warum stellte sich Assange nun ?
Nun, darüber kann man sicherlich nur Spekulieren.
Aber, wer nichts zu verbergen hat, hat ja auch eigentlich nichts zu befürchten.
Doch auch hier gibt es einen weiteren Sachverhalt der noch nicht genannt wurde:
Ein Haftrichter wird heute noch darüber entscheiden, ob Assange in Haft bleibt.
Bleibt er in Haft, und wird nicht gegen Kaution frei gelassen, hat er sofort einen festen Wohnsitz.
Wer die Nachrichten verfolgt hat, wird wissen, das z.B. Konten eingefroren wurden, weil Assange keinen bzw. einen falschen festen Wohnsitz angegeben hat.
Bleibt er also in Haft, ist dieser Tatbestand nicht mehr gegeben und müssen frei gegeben werden.
Bleibt abzuwarten wie sich das ganze nun Entwickelt.
Ich geh mal davon aus, das man Assange nicht in Haft nimmt, da er sich freiwillig gestellt hat und der Tatbestand einer Fluchtgefahr nicht besteht. (Notfalls behält man seinen Reisepass) .
Interessant wird es, wenn er nach Schweden ausgeliefert wird.
Dort soll es ja ‚nur’ eine Befragung geben.
Aber wir alle wissen ja, welches gesteigerte Interesse die USA an Assange haben.
Wir Schweden ihn dann in die USA ausliefern ?
Wenn ja, unter welcher Begründung ?
Angenommen er wird frei gesprochen, wie will man den USA erklären, das man den meist gesuchtesten Mann gehen lassen hat ?
Fragen über Fragen, und meiner Meinung nach alles ein Haufen von Lügen und Tricks, um eine Person aus dem Verkehr zu ziehen, die doch wohl einigen sehr unangenehm ist.
In diesem Sinne….
Assange ist nur ein Teil von WikiLeaks.
Auch heute Abend werden weitere Teile der erhaltenen 250.000 Dokumente veröffentlicht.
Der CyberKrieg hat begonnen…..
Sehr guter Artikel SnooP!
Da sieht man mal wieder wie verstrickt das Netz ist ^^ Wenn selbst die einflussreichsten Regierungen der Welt keine Chance haben gegen ein paar “Privatpersonen” anzukommen.
Ich will gar nicht wissen wie viele (Firmen- ;)) Server in der Schweiz nun WikiLeaks beherbergen 😀